Die Entwicklung des Musikvideos

Musikvideos sind heutzutage eine wichtige Möglichkeit für Künstler ihre Musikstücke filmisch in Szene zu setzen. Gerade auf YouTube erreichen Musikvideos regelmäßig hohe Platzierungen in den Trends. Wer nun aber denkt, dass Musikvideos erst durch sie Sender MTV und später VIVA entstanden sind, der liegt falsch. Die Anfänge liegen schon viel früher.

Die Anfänge

Die Anfänge der Musikvideos reichen bis ins Jahr 1890 zurück. In amerikanischen Theatersälen wurden illustrierte Lieder, sogenannte Sound Slides aufgeführt. Dabei wurden einfach Bilder von Hand auf Glasplatten gedruckt und auf eine Leinwand projiziert.  Gleichzeitig traten die Sänger live auf der Bühne auf.

Mit zunehmender technischer Entwicklung kamen auch bessere Möglichkeiten Bild und Ton synchron aufzuzeichnen. In den Jahren 1941 bis 1947 entstanden in den USA so genannte Soundies. Dies waren kurze, von Musik unterlegte Filme, welche in Restaurants und Bars nach Geldeinwurf von Maschinen abgespielt wurden. Heutzutage werden diese von vielen als erste richtige Clips angesehen. In Europa vollzog sich diese Entwicklung erst Ende der 1950er Jahre.

Entstehung des „richtigen“ Musikvideos

Die Entwicklung des Musikvideos ist eng mit dem Aufstieg der experimentellen Musik- und Kunstströmungen der 1960er Jahre verbunden. Erste Pioniere waren die Beatles oder Bob Dylan, welche zwischen 1960 und 1970 erste Kurzfilme zu ihren Stücken drehten. Dabei wich die Darstellung der Musiker an ihren Instrumenten immer mehr schauspielerischen Inhalten.

Heutzutage wird das Promotionvideo von Queen aus dem Jahr 1975 zu Bohemian Rhapsody als „erstes“ Musikvideo genannt, da einige charakteristische Techniken angewandt wurden, wie zum Beispiel die Heroisierung der Musiker sowie unterschiedliche Schnittfrequenzen. Das eigentliche Musikvideo zu Bohemian Rhapsody gilt in der Fachwelt als erstes Popvideo, welches den Erfolg einer Single begleitete. Es wird als Beginn einer Äre der Musikvideos eingestuft. Ein weiterer Meilenstein ist das Video zu Thriller von Michael Jackson. Die ungeschnittene Originalversion dauert 15 Minuten und es wurden diverse Spezialeffekte eingesetzt.

Fernseh-Formate in den 1980er Jahren

Die Bedeutung von Musikvideos nahm in den 1980er Jahren durch reine Musik-Sender wie MTV stark zu. Bedeutende Stars des Musikfernsehens waren Michael Jackson sowie auch Madonna. Das Musikvideo wurde zum Garant für einen Platz in den amerikanischen Musikcharts. Inhaltlich spiegelte das Musikvideo die volle Bandbreite der Popkultur wieder. Gerade die Hip-Hop-Kultur nutze Musikvideos um soziale oder politische Missstände aufzuzeigen. 1987 ging MTV Europe auf Sendung. Ende 1993 ging mit VIVA ein deutschsprachiger Videoclip-Kanal auf Sendung. Neben international erfolgreichen Clips wurden außerdem auch lokale Künstler unterstützt.

Heute

Heute sind Musikvideos aus der modernen Popkultur nicht mehr wegzudenken. Gerade Videos der Rap – und Hip-Hop-Szene erreichen regelmäßig millionenfache Klickzahlen auf YouTube. Häufig werden hierbei auch bewusst bestimmte Produkte oder Marken in Szene gesetzt, um die eigenen Produktverkäufe anzukurbeln. Das Überangebot an Musikvideos im Internet fordert Künstler und Produzenten immer wieder neue und aufsehenerregende Videos zu drehen um neue Klickrekorde zu brechen. Nach wie vor ist ein Musikvideo ein beliebtes Mittel, um die Relevanz des vorgestellten Musikstückes zu erhöhen.

Veröffentlicht unter Allgemein