Gegenwärtig liegt der Fokus der Forschung von Professor Leisenberg deutlich auf der Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten von Social Software, Web 2.0 bzw. Enterprise 2.0 im Unternehmen.  Unter dieser Voraussetzung bearbeitet Professor Leisenberg mit seinen Teams schwerpunktmässig die folgenden Themen:

  • Social Media Optimisation im Unternehmenskontext
  • Marktforschung mit Web 2.0
  • Unternehmenskultur und Web 2.0
  • Digitales Reputationsmanagement

Social Media Optimisation (SMO)

Seit einiger Zeit hat sich SMO als zielführender Ansatz für Strategien, Instrumente und Maßnahmen etabliert,  die es Unternehmen ermöglichen, authentischer Teil der Kommunikation am Zielmarkt zu werden. Dem  Optimierungsziel, möglichst viele Online- Kundenkontakte bei  minimalen Kosten zu knüpfen,  dienen folgende Maßnahmen:

1. Teil der Community am Zielmarkt werden

Unter  strategischer Ausnutzung  des latenten Mißverhältnisses von  tatsächlichen Web- Content- Produzenten und –Konsumenten, zielt diese Maßnahme darauf, nachhaltig Präsenz in den Communities zu erlangen und  mit unternehmens- oder produktspezifischen Themen positiv zu besetzen. Durch Entwicklung  zielgruppenspezifisch  interessanter Inhalte  und deren Distribution in den vernetzten Strukturen, z.B.  von  Weblogs oder Videoportalen, wird dies umgesetzt. Ziel sollte die  Omnipräsenz auf allen Kanälen sein.  Beispielsweise kann durch gezielten Einsatz von Social Bookmarks gesichert werden, dass wichtige Inhalte prominent wahrgenommen und  durch die Gemeinschaft akzeptiert und weiterempfohlen werden.

2. Spezifische Communities effektiv in Kommunikation und  Marketing integrieren

Potentielle Kunden müssen zielführend einbezogen werden. Der Identifikation und Förderung von Nutzern, die Produkte oder Dienstleistungen positiv erwähnen, kommt dabei besondere Bedeutung zu. Dabei besteht eine  Herausforderung darin, Meinungsmacher zu adressieren und zu überzeugen. Die Verbreitung der Botschaft wird dann von einem System übernommen, das die User selbst geschaffen haben und dem sie vertrauen.  Produktbesprechungen, z.B. in Foren oder Weblogs, binden zusätzlich. Die Nutzer sollten zudem an wichtigen Entscheidungen, z.B. über ein neues Layout, beteiligt und dafür adäquat belohnt werden.

3. Entwicklungen in der Community beobachten und wenn nötig beeinflussen

Diese Maßnahme zielt darauf,  die durch die ersten beiden Teilmaßnahmen erreichten Ergebnisse zu identifizieren, zu konsolidieren, nachzuverfolgen und adäquat darauf zu reagieren. Meinungsäußerungen  zu Unternehmen bzw.  Produkten  können beispielsweise mit der Applikation  Social Monitoring Werkzeugen ergründet werden. Später kann man über Weblogs angemessen darauf eingehen. In diesem Zusammenhang sind auch Verfahren der von Professor Leisenberg entwickelten automatischen Trendanalyse einsetzbar.

Professor Leisenberg untersucht Möglichleiten für eine effektive Umsetzung der SMO bei gleichzeitiger Integration des Suchmaschinenmarketing.

Marktforschung mit Web 2.0

Die Diskussion um das  Potenzial von Web 2.0 und Social Software hat oftmals ausschließlich die funktionalen und technischen  Eigenschaften bekannter Dienste und Anwendungen, wie Facebook, Flickr oder Mr.Wong,  im Fokus. Für den Einsatz von Social Software  im Unternehmen stellt sich aber vordergründig  die Frage nach dem zu erwartenden Nutzen. Professor Leisenberg versucht mit seiner Forschung diese fehlende Sichtweise zu integrieren und die Nutzung von Web 2.0  und  Social Software mit Fokus auf neue Möglichkeiten für Marktforschung und Wettbewerbsanalyse, in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei werden, basierend auf einer Beschreibung der Informationsquellen und deren Analyse Social Media Monitoring und Social Network Analysis exemplarisch betrachtet und bezüglich ihrer Einsatzmöglichkeiten  eingeschätzt.

Unternehmenskultur und Web 2.0

So sehr die möglichen Ergebnisse einer betrieblichen Umsetzung von Enterprise 2.0 locken, so sehr beunruhigt Führungskräfte oft der damit verbundene vermeintliche Kontrollverlust und die sich ergebende große Transparenz. Eine Frage, die im Zusammenhang mit der Einführung von Web-2.0-Instrumenten in Unternehmen immer wieder kontrovers diskutiert wird, ist,, inwieweit diese Einführung zwingend mit einem Kulturwandel im Unternehmen verknüpft werden muss. Wir gehen mit unseren praxisnahen Projekten der Beantwortung dieser Frage nach.

Digitales Reputationsmanagement

Die Werkzeuge des Web 2.0, Wikis, Weblogs, soziale Netze oder Twitter, sind seit Jahren, sowohl auf der Seite der Kunden, als auch auf der Unternehmensseite, für verschiedenste Zwecke erfolgreich im Einsatz und außerordentlich beliebt. Der Nutzer, egal ob er im Enterprise 2.0 oder als potentieller Kunde vor dem heimischen Browswer sitzt, surft nicht mehr allein durch das Internet, sondern verändert und bereichert es. Er berichtet in  Web-Tagebüchern über die negativen Erfahrungen mit dem technischen Kundendienst des Herstellers seines Rechners. Er stellt sein Wissen und seine Erfahrungen Millionen anderen Lesern gern  in  Online- Enzyklopädien zur Verfügung und beschreibt damit vielleicht als enttäuschter ehemaliger Mitarbeiter seine subjektive Sicht auf ein Unternehmen. Er empfiehlt unter Umständen über seine Social Bookmarks, ganz prominent auf den vordersten Ergebniszeilen der Suchmaschinen und  noch vor einem teuer erkauften Firmeneintrag platziert, die Produkte eines Mitbewerbers. Der Nutzer, sei er enttäuschter Kunde oder gekündigter Mitarbeiter, verfügt nunmehr über eine starke Medienmacht. Daher sollte das Web 2.0 als Chance aufgefasst werden, den Kunden besser zu verstehen, von ihm zu lernen und einen neuen, besonders effektiven Kommunikationskanal für die direkte Ansprache zu entdecken. Ein strategisch orientiertes Online- Reputationsmanagement kann diesen Prozess unterstützen.

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