Konzeption und Überprüfung einer Social Media Marketing Strategie für ein Startup Unternehmen der Modebranche

Die wichtigsten Ziele eines Startup Unternehmens sind zunächst das Gewinnen an Aufmerksamkeit und Vertrauen seitens der Öffentlichkeit und das Vermitteln und Festigen des eigenen Images um das Entstehen einer Kaufentscheidung zu verstärken.
Um diese Ziele zu erreichen wird das Marketing eingesetzt. Die klassische Werbung ist kostenintensiv und nicht mehr so wirkungsvoll wie sie es einmal war. Hinzu kommt das dem klassischen Marketing kaum Vertrauen geschenkt wird.
Heutzutage verbringen die Menschen einen Großteil ihrer Freizeit im Internet und sozialen Netzwerken. Das Verhalten der Internetnutzer innerhalb des Webs hat sich folglich in den letzten Jahren deutlich verändert. Die Nutzer haben sich von reinen Konsumenten von Inhalten zu aktiven Produzenten entwickelt. Sie sind Mitglied in einer oder mehreren Communities und pflegen Kontakte, kommunizieren mit Freunden, veröffentlichen eigenen Content, kommentieren über den Content anderer oder agieren aktiv durch Bewertungen. Die Nutzer verbreiten zusammenfassend öffentlich ihre eigene Meinung zu bestimmten Inhalten, Themen, Situationen oder Marken. Diesen Netzwerken und den Meinungen der Mitglieder wird ein fünfmal so hohes Vertrauen, wie dem klassischen Marketing entgegen gebracht.
Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass über ein Unternehmen innerhalb dieser Communities gesprochen wird und die Nutzer eine positive Meinung über dieses vertreten und verbreiten. Unternehmen können diese Netzwerke und ihre hohe Reichweite, sowie das Verhalten der Mitglieder nutzen, um sich zu präsentieren, ein Image und eine Botschaft zu übermitteln und vor allem, um mit den Nutzern in eine Kommunikation zu treten. Diese Form der Kundenkommunikation nennt sich Social Media Marketing (SMM).
In dem heutigen 21. Jahrhundert geht der Trend und das Verhalten der Internetnutzer weg von großen Portalen und Websides und hin zu Suchmaschinen, sozialern Netzwerken und Blogs. In der Zukunft wird die Bedeutung des persönlichen Netzwerks für die Wahrnehmung einer Marke und das Entstehen einer Kaufentscheidung immer weiter zunehmen. Empfehlungen durch Andere und die Präsenz einer Marke im Umfeld des Social Webs werden immer stärker über den Erfolg von Unternehmen entscheiden. Das Pflegen von Kontakten und die Kommunikation zu den potentiellen und bestehenden Kunden werden ausschlaggebend für den Erfolg von Unternehmen sein.

Plant ein Unternehmen in dem Social Web aktiv und präsent zu werden, müssen die richtigen Wege gefunden werden, um die eigenen und potentiellen Kunden im Web 2.0 zu erreichen. Dies erfordert eine Vielzahl von SMM Fähigkeiten und ein strukturiertes Customer Relationship Management, in dem der Aufbau der Beziehung zwischen dem Unternehmen und den Kunden systematisch organisiert und geplant werden muss.
Es kann zusammenfassend gesagt werden, dass die Autorin auf der Basis einer Wettbewerbsanalyse, der angewandten Literatur und der Statistiken zu dem endsprechenden Themen, eine erfolgsversprechende SMM-Strategie für ein Start up Unternehmen der Modebranche (Katherine´s Selection KS) konzipieren konnte. Dieser Meinung sind ebenfalls die befragten Experten mit dessen Hilfe anhand von Interviews das Konzept überprüft wurde. Unter anderem mit Erkenntnissen dieser Interviews, konnte die Autorin in dieser Arbeit verdeutlichen und belegen wie sich ein Startup Unternehmen der Modebranche in Social Media verhalten sollte und welche Maßnahmen und Herangehensweisen voraussichtlich zu einem Erfolg führen.

Es können folgende Schlüsse aus dem Arbeitsprozess der Bachelorarbeit gezogen werden:

SMM ist für das Modellabel KS laut der Literatur und den Experten Baltner und Sonntag ein guter Weg um als Startup kostengünstig an Aufmerksamkeit und Vertrauen zu gewinnen und ein Image in der Öffentlichkeit zu festigen. Die Umsetzung sollte jedoch nur erfolgen, wenn das Unternehmen sich dazu entscheidet, sich aktiv mit den Zielgruppen auseinander setzen zu wollen und mit diesen zu kommunizieren. Dies ist letztendlich der Kern des SMM. Ohne die fortlaufende und kontinuierliche Auseinandersetzung und Kommunikation innerhalb der Communities mit den Kunden bringt SMM keine Erfolge. Die Unternehmer von KS müssen sich im Klaren darüber sein, dass SMM eine Art von Marketing ist, in die laut der Experten Zeit investiert werden muss. Laut Baltner sollten die Unternehmer des Labels das Verhalten ihrer potentiellen Zielgruppen und Fans selber beobachten und den Content vorerst selber schalten um authentischer auf die Nutzer zu wirken. Die Analyse der SMM Strategien der Mitbewerber, sowie des Marktes, ist laut der Literatur und den Experten ein zwingender Schritt vor der Planung einer eigenen Strategie. Auch die Identifizierung der Best Practice Methoden der Mitbewerber mit der höchsten Resonanz und Interaktion wurde von Baltner und Sonntag als eine passende Herangehensweise der Autorin beurteilt um „diese für sich zu nutzen“, so Sonntag. Genau das hat die Autorin in dieser Arbeit getan und anhand dieser Strategien und Methoden, abgeänderte eigene Methoden für das Label KS konzipiert. Jedoch sollten nicht nur die Mitbewerber der eigenen Branche analysiert werden, sondern auch branchenübergreifend. Denn auch Marken der Finanz und Lebensmittelbranche können ein gutes Vorbild für das eigene Konzept sein. Die Zielsetzung für die SMM Strategie des Labels KS war ein wichtiger strategischer Schritt. Laut Baltner funktioniert eine SMM Strategie nur mit einer strategischen Planung. Diese wurde von der Autorin durchgeführt, jedoch hätten auch Zeit- und Budgetpläne hinzugefügt werden müssen, um anhand dieser Aspekte die Methoden detailierter planen zu können. Dass der Blog in das Zentrum der SMM Präsenz gestellt wurde und als Komponente in den Onlineshop integriert wurde, ist von beiden Experten der Literatur und aktuellen Statistiken als sinnvoll und richtig angesehen worden. Der Blog ist gerade im Modebereich laut Sonntag am authentischsten und unabhängig von dem Bundesdatenschutzgesetzt und den Richtlinien wie zum Beispiel von Facebook. Die Nutzung eines einzelnen Kanals ist wenig effizient, weshalb der eingesetzte crossmediale Workflow von mehreren Kanälen eine gute Endscheidung der Autorin ist. Anhand von Statistiken konnte die Autorin belegen, dass Facebook die Plattform mit den meisten Mitgliedern und der höchsten Reichweite ist, weshalb die Maßnahme Facebook als Hauptkanal zu wählen auch aus der Sicht der Experten überzeugend ist. Die Auswahl der zusätzlichen Kanäle ist ebenfalls mit Hilfe von Statistiken und der Wettbewerbsanalyse begründet und belegt worden. Sonntag vertritt die Meinung, dass Instagram jedoch neben den anderen Kanälen, auf Grund der enormen Etablierung und Macht der Meinungsbildner der Mode innerhalb der Community, mehr an Bedeutung zugeteilt werden sollte. Auch die Autorin hat anhand eines Beispiels des enormen und schnellen Erfolges von dem Bikinilabel „TRIANGLE“ veranschaulicht, wie wichtig und chancenreich Instagram in der Modeszene heute sein kann. KS sollte daher die Positionierung von Instagram überdenken und diesen Kanal mehr als geplant promoten und nutzen. Die Auswahl des Contents und der geplanten Maßnahmen der Konzeption sind laut der Literatur und der Experten erfolgversprechend und individuell. Baltner und Sonntag sind der Meinung, dass Unternehmen einen individuellen und interessanten Content mit einem Mehrwert für den Nutzer veröffentlichen sollten. Der konstante Content sollte eine eigne individuelle „Handschrift“ tragen und dem Nutzer einen Wiedererkennungswert auf allen Kanälen bieten. Welcher Content am erfolgversprechendsten ist, muss KS im Laufe der Zeit selber herausfinden, indem sie ihre Kunden selber fragen oder die Reaktion auf den eigenen Content beobachten und analysieren. Auf der Basis des Verhaltens der Nutzer auf den Content der Mitbewerber konnte die Autorin schließen welche Art von Content bei der Zielgruppe angenommen wird und aus diesem Grund in der Anfangszeit von dem Label KS genutzt werden soll. Auf Facebook solle jedoch beachtet werden, dass KS ein Anzeigen-Budget einplanen und in Anspruch nehmen muss, um eine hohe Reichweite erzielen zu können. Die geplanten Maßnahmen der Autorin können ohne kostenpflichtige Maßnahmen nicht erfolgsversprechend umgesetzt werden. Ein Mix aus dem oben beschriebenen Content, welcher in budgetierten Anzeigen geschaltet wird, ist der beste Weg, um heutzutage den höchsten Traffic und die höchste Reichweite auf Facebook zu erzielen. Eine Authentizität des Unternehmens zu vermitteln ist ein fortlaufender Trend, aus dem SMM entstanden ist. KS muss sich authentisch präsentieren und authentische Kommunikation und authentische Kundenbeziehungen pflegen, um von den Nutzern akzeptiert zu werden. Die Nutzer möchten sich innerhalb der Communieties in einer entspannten Atmosphäre unter Freunden aufhalten und die Aufgabe von KS liegt darin sich dieser „Welt“ anzupassen, sich zu integrieren und den Nutzern, wie ein Freund entgegenzutreten. Die Maßnahmen wurden auf der Basis dieser Erkenntnis konzipiert und von den Experten zusätzlich bestätigt. Die Nutzung von Meinungsträgern ist in jedem Fall laut der Literatur und der Experten sinnvoll und richtig, jedoch sollten diese Sonntag nach zu urteilen authentisch eingesetzt werden. Die Nutzung der Testimonials für KS ist auf Grund der Erkenntnis, dass VS dadurch viele Fans und Kunden gewinnt, bestimmt worden. Baltner äußert sich zuversichtlich zu dieser Vorgehensweise und findet den Einsatz von den Testimonials nützlich um das eigene Image des Labels im Web zu prägen. Auch eigene Mitarbeiter können laut Baltner als Meinungsträger für das Label KS genutzt werden, vorausgesetzt die Richtlinien werden vorab vermittelt und besprochen. Sonntag ist der Ansicht, dass den externen Meinungsträgern ein exklusiver Mehrwert geboten werden muss, damit diese von KS und ihren Produkten tatsächlich überzeugt sind und authentisch darüber berichten können. Vor allem aber ist es wichtig, dass die Meinungsträger ihre eigene Meinung vertreten und dafür nicht bezahlt werden. „Beides sollte nach außen gekennzeichnet sein“, so Sonntag. Andernfalls könnte sich der Nutzer offensichtlich umworben fühlen. Dies darf keinesfalls innerhalb der Kommunikation, die von KS aus geht, den Anschein machen. Fühlen sich die Nutzer umworben, werden sie nicht antworten und verlieren das Vertrauen zu dem Label sowie das Interesse.

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