„Social Media Recriutment from an American Perspective“

Soziale Meiden haben in den vergangenen Jahren unser Leben in zahlreichen Punkten verändert. Die Art der Kommunikation und Interaktion hat eine neue Dimension erlangt. Wie diese in den USA für das Recruiting genutzt werden, beschreibt Anna Schweifel in dem Kapitel: „Social Media Recriutment from an American Perspective“ in dem Buch Social Media Recruiting in der Praxis.

Welche Risiken und Chancen bietet Social Media Recriutment? Welche Faktoren sind zu beachten, um den bestmöglichen Effekt zu erreichen? Diese Fragen und mehr beantwortet Anna Schweifel.

In den USA sind die „Big Three“, LinkedIN, Facebook und Twitter, ein unerlässliches Tool für das Recriutment geworden. Zusätzlich sind lokale Sites von hoher Wichtigkeit und werden von Managern genutzt, um den „right man for the job“ zu finden.

Die Vorteile dieser Art des Recruitment liegen zum einen im geringeren Zeitaufwand: Auf Social Media Plattformen besteht für Manager die Möglichkeit potentielle Kandidaten nach privaten und professionellen Kriterien zu scannen. Ein weiterer Vorteil besteht in der Kostenreduktion. Social Networking Sites bieten private und öffentliche Informationen ohne Kosten aufzuwenden. Auch die Stellenangebote können für ein kleines Budget weit Verbreitet werden. Damit bietet Social Media Recruitment eine effektive und kostengünstige Möglichkeit an potentielle Kandidaten heranzutreten. Auch lassen sich Vorteile in der Qualität und Quantität der Bewerbungen ausmachen. Durch die persönlichen Informationen können die Personaler einen größeren Einblick in den professionellen und kulturellen Fit bekommen. Zudem bieten soziale Medien die Möglichkeit des Employer Branding: Kostengünstige Chance die eigene Positionierung herauszustellen und das Image positiv zu beeinflussen. Auf diese Weise bekommen nicht nur die Manager einen Einblick in die Bewerber, auch Bewerber können das Unternehmen und dessen Kultur begutachten.

Neben den genannten Vorteilen ergeben sich auch Nachteile: Trotz der grundsätzlich geringen Kosen müssen Unternehmen Zeit und Geld investieren, um das volle Potential der Social Media Kanäle zu nutzen. Außerdem ist ein wachsendes Netzwerk von Nöten, sodass eine entsprechende Reichweite erreicht werden kann. Um die User überhaupt auf die Seite des Unternehmens zu locken muss zunächst Content bereitgestellt werden. Dieser muss wiederum von jemandem kreiert werden, was wiederum den Einsatz von Personal fordert. Ein weiter Nachteil besteht in den legalen Risiken. Unternehmen können diesen Risiken vorbeugen indem Regeln für den Gebrauch von Social Media aufgestellt werden, sodass diese auch die Kultur des Unternehmens widerspiegeln. Diese Regeln sollten eingehalten werden um Diskriminierungsvorwürfen vorzubeugen.

Da Social Media Recruiting immer nur so gut ist, wie die Person, die es ausführt gibt Anna Schweifel acht Bausteine , die es zu beachten gilt. Mit diesen Bausteinen können auch deutsche Unternehmen Social Media im Bereich des Recruitment im vollen Umfang nutzen. Einfache Regeln, wie die KISS-Regel (Keep it Short and Simple) oder das passende Timing sind genauso zu beachten, wie die Wahl des richtigen Social Media Kanals. Zudem empfiehlt die Autorin ein konsistentes Storytelling über die gesamte Seite zu verwenden und dem User einen Mehrwert zu bieten. Außerdem schlägt Anna Schweifel vor, den Content durch eigenen Aktivitäten zu pushen und als Team zu fungieren, wenn es um die Verbreitung der Botschaften geht. Auch die richtige Wahl von Keywords ist entscheidend.

Wie wird nun aber der Erfolg von Social Media Recruiting messbar? Dafür werden Key Point Indicators, also Leistungsmerkmale festgelegt. Im Vorfeld muss festgelegt werden welche Ziele das Unternehmen verfolgt-Neben klassischen Analysetools können rein quantitative Angaben, wie Followers, Likes oder Kommentare gezählt werden. Zusätzlich könne auch Quantität und Qualität der Bewerber im Vorher-Nachher-Vergleich untersucht werden.

Aus eigener Forschung in den USA hat Anna Schweifel festgestellt, dass Linked in den USA das präferierte Netzwerk ist. Zudem ergab ihre Forschung, dass Unternehmen, die sich für Social Media Recruitment interessieren und auch davon profitieren wollen, sich darüber klar sein müssen, nach was sie suchen und welchen Content sie bereitstellen müssen um diese Personen anzusprechen. Zudem fand sie heraus, dass Social Media Recruitment ein zusätzliches Tool ist, dass das traditionelle Recruiting aber nicht ersetzten sollte. Anderenfalls wäre dies eine Form von Selbstbeschränkung, da nicht alle potentiellen Kandidaten auf den Social Media Plattformen gleichermaßen aktiv sind. Kooperationen mit Recruitern können sinnvoll sein um den potentiellen Bewerber auf ihren kulturellen Fit zu untersuchen.

Der Beitrag von Anna Schweifel zeigt die amerikanische Sicht auf Social Media Recruting, und zeigt damit auch Chancen für deutsche Unternehmen auf.

 

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