NSA Datenskandal – warum wird eigentlich überwacht?

Die NSA spioniert die Kommunikationsverbindungen und -inhalte von Millionen von Bürgern. „Man braucht den Heuhaufen, um darin die Nadel zu finden“ – so lautet die Prinzipbeschreibung von NSA-Direktor Keith Alexander. Die NSA hingegen wehrt sich und behauptet, die gigantischen Datenmengen zu analysieren, um Gefahren bezüglich der Terroristen und Waffenhändler zu vermeiden.

Doch damit nicht genug: es werden auch Einzelunternehmen und Spitzenpolitiker überwacht. Beispielsweise die für Terroranschläge unverdächtige Angela Merkel. Die NSA konzentriert sich nicht nur auf Terrorbekämpfung – interessant für die Amerikaner sind auch die politischen und wirtschaftlichen Interessen ihrer engen Verbündeten.
Kommerzielle und weitere Verschlüsselungssysteme zu brechen ist ein weiteres Ziel für die kommenden Jahre. Dieses soll mithilfe von moderner Technik als auch Spionen geschehen, welche in Unternehmen für Verschlüsselungstechnik eingeschleust werden sollen.

Durch das Abhören davon, wer wann mit wem kommuniziert, hilft der NSA Verbindungen von Verdächtigen auf die Spur zu kommen. Aus diesem Grund werden Telefongespräche, SMS, E-Mails oder Chats gesammelt und analysiert. Diese Regel gilt für das Ausland und die Verbindungen innerhalb von Amerika.

Der Geheimdienst saugt durch das Programm ‚Dishfire‘ täglich Millionen von Nachrichten aus der Welt ab. Aus dem Snowden-Dokument geht hervor, dass es im April 2011 – 194 Millionen Nachrichten gewesen sind. Nach einem Bericht der Zeitung „Guardian“ sind allerdings auch harmlose Menschen betroffen, welche nicht als verdächtigt gelten oder gesucht werden, vom Interesse der Amerikaner. Ihre Nachrichten werden gespeichert und anschließend mit dem Programm „Pefer“ ausgewertet . Aus dem Content kann man die Aufenthaltsorte und Kontaktdaten genauestens herausziehen. Dieses Verfahren hat von der NSA den Titel „Content Derived Metadata“ erhalten. Aus Inhalten werden Metadaten erzeugt.
Standortdaten von Mobiltelefonen werden ebenfalls im Auge behalten. Jeden Tag werden so die Aufenthaltsorte von unzähligen Geräten registriert. Aus den Daten kann man exakte Bewegungsprofile der Telefonbesitzer erzeugen und somit ihre Gewohnheiten ausspähen.

Edward Snowden hat sich Sonntag Abend zur NSA nochmals geäußert. In dem jüngst ausgestrahlten ARD-Interview hat er offenbart, dass die NSA Wirtschaftsspionage betreibe. „Wenn es etwa bei Siemens Informationen gibt, die dem nationalen Interesse der Vereinigten Staaten nutzen, aber nichts mit der nationalen Sicherheit zu tun haben, dann nehmen sie sich diese Informationen trotzdem“. Stellung zu weiteren Fragen gab es nicht. Snowden wird sich Zeit lassen. Er möchte abwarten, was die Journalisten veröffentlichen, die im Besitz der NSA-Dokumente sind.

Sevil Polat

Link Interview Snowden: http://www.youtube.com/watch?v=4GlYh58cxKY&app=desktop

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